Vorbeugender Nützlingseinsatz bei der Kultur von Cyclamen?

Wie das geht - hierzu schreibt Nützlingsberaterin Marion Ruisinger, Pflanzenschutzdienst der LK NRW im aktuellen Zierpflanzenbau-Infofax der LK NRW (KW 21):
 „Cyclamen können von Trauermückenlarven, Thripsen, Blattläusen, verschiedenen Schadschmetterlingen und Weichhautmilben befallen werden.
Thripse und Weichhautmilben werden von den beiden Raubmilbenar-ten Amblyseius cucumeris und Amblyseius barkeri bekämpft. Sie soll-ten direkt nach dem Topfen mit 100 Tieren/m² eingesetzt werden. Der Einsatz ist vier Wochen nach der ersten Freilassung, vor dem Rücken der Pflanzen, zu wiederholen. Zur Kontrolle des Thripsbefalls eignen sich Blautafeln, die möglichst dicht über dem Pflanzenbestand aufge-hängt und ein Mal pro Woche kontrolliert werden sollten. Zur Bekämpfung von Trauermückenlarven hat sich der Einsatz der bei-den bodenbewohnenden Raubmilbenarten Hypoaspis miles und Hy-poaspis aculeifer bewährt. Neben Trauermückenlarven ernähren sie sich von Sumpffliegenlarven, Collembolen und Thripspuppen. Dadurch sind sie eine wichtige Ergänzung bei der Thripsbekämpfung in Cycla-men. Die Raubmilben werden vorbeugend mit mindestens 125 Tiere/m² nach dem Topfen ausgestreut.
Blattläusen kann man mit einer „Offenen Zucht von Blattlausfeinden“ oder regelmäßigen Freilassungen der Blattlausfeinde bekämpfen. Dabei ist der Einsatz von Aphidius colemani, Aphidius ervi und Aphidoletes a-phidimyza notwendig, um eine sichere Bekämpfung aller eventuell auftretenden Blattlausarten in Cyclamen zu erzielen. Sinnvoll ist auch der Einsatz fertiger Schlupfwespenmischungen.
Raupen verschiedener Falterarten sind bei der Cyclamenkultur gut mit Bacillus thuringiensis- Präparaten (z.B. Xentari) und/oder mit Trichogramma- Schlupfwespen bekämpfbar. Der Einsatz dieser Verfahren sollte möglichst regelmäßig ab Falterflug erfolgen.“

 

 

Cyclamen: Amblyseius limonicus mit guter Wirkung gegen Thrips

(P. Tiede-Arlt, M. Ruisinger und P. Wergen | Versuchszentrum Gartenbau Straelen und Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer NRW)
Der Vergleich verschiedener Raubmilben-Arten zur Bekämpfung von Thrips in Cyclamen hat in den Jahren 2011
und 2012 am Versuchszentrum Gartenbau in Straelen ergeben, dass sich der frühzeitige und stetige Einsatz
der Nützlinge bewährt hat und außer Frage in der integrierten Produktion steht. Lesen Sie hier, wie sich der Einsatz verschiedener
Raubmilben auswirkt und welche Strategie empfohlen werden kann:
zum Artikel...

 

 

Blattläuse effektiv bekämpfen!

Marienkäfer, Räuberische Gallmücken, Schwebfliegen und Florfliegen sind eine gute Ergänzung zu Blattlausparasitoiden.
Hierüber berichtete Marion Ruisinger (Pflanzenschutzdienst Landwirtschaftskammer NRW) in der TASPO (Nr. 21 vom 24. Mai 2013).

hier nachlesen...

 

 

Es gibt nicht nur Fusarium

(Meldung vom 29.6.2012)

Welche Ursachen für Welkesymptome in Frage kommen, lesen Sie in einem Beitrag von Rainer Wilke vom Pflanzenschutzamt Bonn.

 

 

Cyclamen persicum - Einsatz von Pflanzenstärkungsmitteln

(Meldung vom 12.06.2012 basierend auf Zierpflanzenfax der Landwirtschaftskammer NRW, Rainer Wilke)

Das Abgießen von Jungpflanzen mit Bazillus-subtilis-Präparaten wie beispielsweise FZB24 führt erfahrungsgemäß zu besserer Wurzelbildung und damit zu einem zügigen Anwachsen nach dem Topfen. Das kann sich besonders dann bemerkbar machen, wenn die Kulturbedingungen zwischenzeitlich nicht optimal sind(z. B. Vernässungsphasen etc.).

 

 

Aufmerksame Kulturführung hilft Probleme mit Pilzkrankheiten und Schädlingen zu vermeiden

 

Der besondere Lebensrhythmus der Cyclamen und der ungewöhnliche Pflanzenaufbau machen Cyclamen zu einer Pflanze, bei der es auf besondere Aufmerksamkeit in der Kulturführung ankommt. Von Natur aus sind Cyclamen mehr oder minder auf das Mittelmeerklima eingestellt.

 

In der Natur ist die Hauptwachstumsperiode  von Cyclamen im Herbst, Winter und Frühjahr. Cyclamen persicum reagiert auf Trockenheit im Sommer damit, daß es die Blätter einzieht. In der gärtnerischen Kultur kultiviert man aber ohne Ruheperiode. In der Natur haben die Pflanzen in der lichtreichsten Jahreszeit keine Blätter. Das erklärt warum es in der gärtnerischen Kultur im Sommer leicht zu Blattverbrennungen kommt: Die Cyclamenblätter sind an hohe Sonneneinstrahlung nicht angepaßt.

 

Eine Besonderheit der Cyclamen ist auch, daß alle Blätter in engem Abstand voneinander aus der Knolle entspringen. So schafft sich die Pflanze ihr eigenes Bestandsklima. Unter den Blättern ist die Luftfeuchte um einige % höher als über dem Laub. Daraus erklärt sich die besondere Anfälligkeit für Botrytis.

 

Eines haben Cyclamen mit vielen anderen Kulturen gemeinsam: Duch Betriebshygiene lassen sich viele Schwierigkeiten von vorneherein vermeiden. Was Sie beachten sollten lesen Sie hier.

 

Die nachfolgenden Beiträge befassen sich mit einigen kritischen Punkten der Cyclamenkultur. Ob man die Widerstandsfähigkeit von Cyclamen gegen Botrytis durch Pflanzenstärkungsmittel steigern kann, sollte ein in 2009 im GBZ Straelen durchgeführter Versuch zeigen. Das Ergebnis lesen Sie hier. 

Arbeitskreis Cyclamen im Landesverband Gartenbau Rheinland e.V. Kontakt: post@cyclamen.de | Impressum | Startseite |