Wirkungen der Temperatur auf die Entwicklung von Cyclamen

 

Basierend auf dem Beitrag "Kultursteuerung von Cyclamen - allgemeine

Temperaturreaktionen" von L. Hendriks in " Deutscher Gartenbau " 1987, Heft

52/53, S. 3091 - 3095. Zusammengestellt von G. Sprau

Sorte `Victoria` - bei optimaler Temperaturführung

 

Der ausgewertete Beitrag befasst sich mit den Reaktionen der Pflanzen auf die Umgebungstemperatur. Dabei werden sowohl Aspekte angesprochen, die sich auf die Dauer verschiedener Entwicklungsphasen beziehen, als auch Aspekte, die den Habitus der Pflanzen betreffen. Die zu Grunde liegenden Versuche wurden in Tageslichtklimakammern durchgeführt, in denen die Temperatur voll regelbar ist, das heißt,dass unabhägnig von den Außenbedingungen ein Temperatursollwert gehalten werden kann. Es kann also nicht nur geheizt, sondern auch gekühlt werden. Bei den angegebenen Temperaturen handelt es sich also nicht um Mindestheiztemperatursollwerte, sondern um die tatsächlichen Ist-Werte.

 

 

  • Mindesttemperatur für das Wachstum: Bei Ist-Temperaturen von 14°C und darunter findet praktisch kein Wachstum statt
  • Einfluß auf Blatt- und Pflanzengröße:  Tagesmitteltemperaturen über 22°Cführen zu übermäßig großen Blättern und unerwünscht langen Blattstielen. Allgemein steigt die Pflanzengröße mit dem Wärmeangebot an. Auch Temperaturprogramme mit starker Temperaturabsenkung in der Nacht führten zu stärkerem Steckungswachstum bei den Blattstielen.
  • Einfluß auf die Anzahl der gebildeten Bätter: Der Einfluß der Temperatur auf die Anzahl  der gebildeten Blätter ist nur gering. Sortenspezifische Unterschiede fallen hier mehr ins Gewicht.
  • Blütenentwicklung: Temperaturen zwischen 18 und 20°C führen zu besonders rascher Blütenentwicklung. Temperaturen sowohl unter als auch oberhalb dieses Bereiches führen zu langsamerer Blütenentwicklung. Dies gilt in besonderem Maße für Tagesmitteltemperaturen oberhalb 24°C. Es gibt aber auch in dieser Hinsicht Sortenunterschiede. Bei gleicher Tagesmitteltemperatur verzögern große Unterschiede zwischen Tag- und Nachttemperatur die Blütenentwicklung. So kamen beispielsweise Pflanzen bei 26°C Tag- und 14°C Nachtemperatur später zur Blüte als bei 22°Tag- und 18°C Nachttemperatur.
  •  Streckung der Blütenstiele: Temperaturen außerhalb des Optimalbereiches von 18 - 20°C verzögern die Steckung der Blütenstiele. Temperaturen nahe 14°C   verzögern deren Streckung stark, aber auch ab 22°C ist die Streckung verlangsamt. Gleichzeitig führen Kombinationen aus hoher Tag und niedriger Nachttemperatur zu besonders langen Blütenstielen. Extem hohe Tagesmitteltemperaturen über 22 bis 24°C führen andererseits dazu, daß die Blütenstielstreckung zum Erliegen kommt.
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