Garantiert hohe UV-Lichtdurchlässigkeit der Gewächshauseindeckung für kompaktere Pflanzen?
Dr.-Ing. Burkhard von Elsner,Fachgebiet Biosystem- und
Gartenbautechnik (ehem. ITG) Institut für Biologische Produktionssysteme,
Naturwissenschaftliche Fakultät
Universität Hannover – Herrenhäuser Straße 2, 30419 Hannover E-Mail:
elsner@itg.uni-hannover.de
Mit zunehmender Sensibilität der Verbraucher und steigender Anforderung durch die Umweltgesetzgebung stehen immer weniger Pflanzenbehandlungsmittel - und damit auch weniger Stauchemittel - zur Verfügung. Es wird hier untersucht, ob, und wenn ja unter welchen Bedingungen, natürliche UV-Strahlung helfen kann, kompaktere Pflanzen zu produzieren. Es ist bekannt, dass insbesondere UV-B-Strahlung zu verringertem Blattflächen- und stärkerem Blattdickenwachstum führt und dass weiterhin die Verzweigung der Pflanzen verbessert wird. Es ist somit ein kompakter Pflanzenaufbau zu erwarten.
Die meisten Erkenntnisse zur UV-Strahlungswirkung wurden bei der In-Vitro-Kultur, an Einzelpflanzen oder unter Kunstlicht gewonnen. Die Übertragung auf die praktische Gewächshauskultur ist schwierig, da einerseits das Wetter am Produktionsstandort häufig bei niedrigem Sonnenstand und Bewölkung nur geringe UV-Strahlungsintensitäten zulässt und die eingesetzten Bedachungsmaterialien mehr oder weniger UV-strahlungsdurchlässig sind. Auch die wenigen praxisorientierten Versuche der letzten Jahre zeigen keine eindeutigen Ergebnisse, da die Auswirkungen der UV-Strahlung nur im Verbund mit dem Globalstrahlungsgenuss im Pflanzenbestand und der Temperatur gesehen werden können. Diese Faktoren können die pflanzenstauchende UV-Wirkung teilweise verstärken oder aber auch aufheben.
Der Weg zu kompakten Pflanzen ohne Pflanzenbehandlungsmittel führt daher über die sinnvolle Kombination des Produktionsstandortes, des Kulturzeitraumes, des Einsatzes einer hochtransparenten und UV-durchlässigen Gewächshausbedachung, verbunden mit kulturangepassten, möglichst niedrigen Temperaturen sowie weiteren Kulturmaßnahmen.